Zum Qualitätsmanagement (kurz auch QM genannt) gehört alles, was um die Qualität eines Unternehmens kreist. Es geht primär um die Qualität der internen Prozesse, die Qualität des angebotenen Produkts oder die Qualität der Dienstleistung des Unternehmens. Die Qualität soll an bestimmten Standards gemessen werden. Meistens entstammen diese Standards aus Normungssystemen, die regional oder global sein und je nach Branche variieren können. Dementsprechend kann ein Unternehmen nach diesen Systemen zertifiziert oder akkreditiert werden. Qualitätsmanagement soll ein Unternehmen wettbewerbs- und konkurrenzfähig machen. Kurz gesagt soll Qualitätsmanagement den Erfolg des Unternehmens nachhaltig sichern.
Klassische Merkmale für Qualität
Zu den klassischen Merkmalen für Qualität gehören:
- Kundenorientierung
- Zuverlässigkeit
- Haltbarkeit
- Servicefreundlichkeit
- Design und optischen Ansprechbarkeit
- Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit
- Funktionstüchtigkeit bzw. Funktionalität
Der Regelkreis des Qualitätsmanagements
Qualitätsmanagement lässt sich als ein Regelkreis vorstellen. Dieser besteht aus folgenden vier Momenten:
- Qualitätsplanung: Sie beinhaltet die Erkundung des aktuellen Stands der Dinge und die Festlegung der Rahmenbedingungen. Ein strategisches Konzept wird vorgelegt.
- Qualitätslenkung: Es handelt sich um die Implementierung des Konzepts.
- Qualitätssicherung: In dieser Phase werden alle Informationen, die für die Qualität relevant sind, gesammelt und ausgewertet.
- Qualitätsgewinn: Das ist die letzte Phase der Umsetzung der aus der vorigen Phasen gewonnenen Einsichten und die Mitteilung der Ergebnisse.
Was erfolgreiches Qualitätsmanagement ausmacht
In der einschlägigen Literatur gibt es einen breiten Konsens darüber, was erfolgreiches Qualitätsmanagement ausmacht. Die drei basalen Erfolgsfaktoren sind wie folgend:
- Umsetzung der Normanforderungen, z. B. DIN (Deutsches Institut für Normung) und ISO (International Organization for Standardization)
- Regelmäßige Durchführung von Audits, d. h. von unabhängigen Untersuchungen der Prozesse innerhalb des Unternehmens und seiner Ergebnisse
- Anwendung von gewährten QM-Methoden zur ständigen Verbesserung
Übersicht über wichtige Modelle und Methoden des Qualitätsmanagements
Die verschiedenen Methoden des Qualitätsmanagements dienen zur Erfassung und zur Analyse von Daten, zur Konturierung von Problembereichen, zur Bewertung von Fehlprozessen, zur inneren Dokumentierung aller Prozesse und vor allem zur Implementierung von Verbesserungen.
Zu den bekanntesten Modellen des Qualitätsmanagements gehören:
Pareto Diagramm
Es basiert auf dem Paretoprinzip, welches besagt, dass 20 bis 30 % der Fehler für 80 bis 70 % der Probleme verantwortlich sind. Dieses Diagramm legt die Reihenfolge der zu lösenden Probleme fest.
Quality Function Deployment
Diese Qualitätsmanagement-Methode orientiert sich an die Anpassung des Unternehmens an den Wünschen des Kunden nach dem Motto Der Kunde ist König.
Balanced Scorecard
Sie sogenannte Balanced Scorecard ist ein Controlling-Regelkreis (siehe auch Controlling im Lexikon). Er besteht in einer Matrix von vier Dimensionen: Kundenorientierung, Finanzen, Prozessen, Mitarbeiter. Diese vier Faktoren werden in ihrer Interdependenz unter dem gemeinsamen Nenner der strategischen Zielsetzung betrachtet.
Benchmarking
Unter der Bezeichnung Benchmarking ist der Vergleich mit anderen vergleichbaren Unternehmen gemeint. Dieser Vergleich soll zur Erkundung der Positionierung des Unternehmens am Markt – gemessen an der Konkurrenz – dienen.
KVP
KVP steht für kontinuierlichen Verbesserungsprozess und ist auch unter SVP (ständiger Verbesserungsprozess) und Kaizen (japanisch: Weg zum Guten). Es geht darum, jeden Fehler aufzudecken, um ihn in der Zukunft zu vermeiden. Dies erfolgt durch Ursachenfindung für Fehler und aktive Fehlersuche durch Evaluation.
TQM
TQM steht für Total Quality Management. Es ist ein Versuch, ein möglichst umfassendes, ganzheitliches Qualitätmanagementsystem zu implementieren. Im Rahmen des TQM haben Kundenzufriedenheit, der Nutzen für die Mitglieder des eigenen Unternehmens und der gesellschaftliche Nutzen den gleichen Stellenwert.
Fehlerbaumanalyse
Fehlerbaumanalyse oder FTA (Fault Tree Analysis) ist eine Methode zur Fehlerauffindung und setzt eine Analyse des Unternehmens als Systems voraus. In einem Strukturbaum werden mögliche Fehlursachen aufgespürt. Die zentrale Frage hinter der Fehlerbaumanalyse lautet: Wie kann man Fehler vermeiden? Die Antwort lautet: indem man frühzeitig mögliche Fehlursachen im System identifiziert, die das Unternehmen vom erwünschten Ergebnis abhalten. Die Methode hat einen stark präventiven Charakter.
Zertifizierungsverfahren
Damit ist die Zertifizierung gemäß QM-Standards, die allgemein anerkannte Normungssysteme, wie z. B. DIN oder ISO vorschreiben. Die Zertifizierung macht öffentlich sichtbar, dass ein Unternehmen über hohe Qualitätsstandards erfüllt, und hilft seinem Image auf dem Markt.
Fazit
Die zunehmende Komplexität und die wachsenden Herausforderungen des heutigen Markts erfordern ein kontinuierliches Qualitätsmanagement. Das hat sowohl interne als externe Gründe. Auf der einen Seite garantiert Qualitätsmanagement den Erfolgskurs eines Unternehmens, indem es für die Qualität von Produkten und Dienstleistung sorgt. Auf der anderen Seite befestigt Qualitätsmanagement die Position des Unternehmens auf den Markt und pflegt nachhaltig seinen öffentlichen Ruf.
Als Ergänzung zu diesem Artikel sollten Sie sich unbedingt auch den Artikel zur Methode des Quality-Function-Deployment – QFD – im Unternehmerlexikon ansehen!