Holding gründen

Holding gründen - Alle Informationen zum Thema "Holding"

Was ist der Zweck einer Holding?

Holdings sind für ihre attraktiven Sparmöglichkeiten bei den Steuern bekannt. Doch es gibt auch andere Gründe, die für den Aufbau einer Holding sprechen. Hinzu kommt, dass es verschiedene Modelle von Holdings gibt, die im Wirtschaftsrecht voneinander unterschieden werden.

Wir werden diese Holding-Arten im Detail besprechen und ebenfalls auf den Zweck sowie die Vor- und Nachteile jeder Holding-Variante zu sprechen kommen.

Holding gründen - Alle Informationen zum Thema "Holding"

Der Begriff Holding kurz erklärt

Eine Holding-Gesellschaft kommt ursprünglich aus dem englischen Sprachraum. So steht Holding für Halten, was das Wesen dieses Zusammenschlusses bereits umfasst. In einer Holding-Organisation gibt es immer einen Mutterkonzern, der die Anteile der Tochterunternehmen hält. Die Organisationsform ist damit vertikal und hierarchisch, da der Mutterkonzern die Leitlinien der Unternehmenspolitik bestimmt und die Tochterkonzerne vom Mutterkonzern abhängig sind.

Die Aufgabe einer Holding-Organisation ist die Finanzierung, Führung und Verwaltung aller Glieder, die dennoch in einem begrenzten Rahmen eigenständig sind und nicht für den Mutterkonzern haften. Im Gegensatz zu anderen Zusammenschlüssen von Unternehmen wie einer AG, GmbH, UG und Ltd. ist die Holding keine eigenständige Rechtsform. Das heißt, hinter einer Holding muss immer eine AG, GmbH oder ein anderer Konzern stehen. Wer eine Holding gründen möchte, kann dies nur zu zweit.

Die Vorteile einer Holding

Eine Holding bietet Unternehmern zunächst die Möglichkeit, Gewinne von der Muttergesellschaft an eine Tochtergesellschaft zu verschieben, sodass im Endeffekt kaum noch Steuern bezahlt werden müssen. Unter anderem fällt dadurch die Pflicht zur Zahlung der Kapitalertragssteuer weg, die Gewinne von Unternehmen sonst mit 25 % belasten würde. Global Player können sich immer an den Standort mit den geringsten Steuersätzen orientieren. Viele Holdings haben deshalb mindestens ein Standbein in sogenannten Steueroasen.

Der einheitliche Führungsstil für alle Einheiten bietet einen praktischen Mehrwert und führt zu schlankeren Organisationsstrukturen. Außerdem können sich Tochterunternehmen auf bestimmte Bereiche wie den Gewerbebau, Anlagenbau, Betrieb und die Verwaltung spezialisieren. Holdings ermöglichen die Risikoverlagerung und Haftungsaufspaltung und der Mutterkonzern ist besser vor einer Insolvenz geschützt. Die Dachgesellschaft kann als Kreditgeber für die Filialunternehmen fungieren und bietet Unternehmern ein hohes Maß an Flexibilität.

Die Nachteile einer Holding

Eine Holding kann nur von einer GmbH, AG oder einem anderen Konzern gegründet werden. Die Struktur einer Holding macht die Buchführung komplexer und erhöht den Aufwand für die Verwaltung und Steuerung. Hinzu kommen Gründungskosten, die leicht in den fünfstelligen Bereich gehen, während die offizielle Anerkennung der Holding durch die IHK einige Monate auf sich warten lassen kann. Im Falle einer Insolvenz muss jedes Unternehmen, das der Holding angehört, einzeln abgewickelt werden.

Welche Holding-Arten gibt es?

In der Wirtschaft wird zwischen einer Finanzholding, operativen Holding, Managementholding und organisatorischen Holding unterschieden.

Finanzholding

Der Zweck einer Finanzholding ist die Verwaltung von Finanzbeteiligungen. Im Endeffekt stellt das Mutterunternehmen die finanziellen Mittel für die Tochterunternehmen bereit, die den Kapitalzuschuss nutzen können. Eine operative Führung findet hingegen nicht statt.

Operative Holding

Bei einer operativen Holding ist der Einfluss des Mutterunternehmens auf die Tochterunternehmen größer, da neben der Vermögenssteuerung und -verwaltung auch eine operative Steuerung ausgeübt wird. Die Muttergesellschaft nimmt aktiv am Marktgeschehen teil und verfolgt einen klaren unternehmerischen Zweck. Die operative Holding ist der klassische Fall dieser Unternehmensstrukturierung.

Managementholding

Hinsichtlich der Einflussnahme des Mutterunternehmens ist diese bei der Managementholding größer als bei der Finanzholding, aber kleiner als bei der operativen Holding. Während operative Maßnahmen vermieden werden, konzentriert sich der Mutterkonzern auf zentrale Kontrollfunktionen, strategische (langfristige) Steuerung und Vermögensverwaltung. Management-Services werden gespeichert und bei Bedarf dem passenden Unternehmen vermittelt.

Organisatorische Holding

Bei der organisatorischen Holding wird der Fokus auf die Struktur der Holding-Gesellschaft gelegt. Auf diese Weise ist es dem Mutterkonzern möglich, durch seine Tochterunternehmen mit mehreren Marken auf dem Markt zu agieren. Dieses Geschäftsmodell ist besonders für Start-ups attraktiv. Der Mutterkonzern übernimmt die Funktion als Gesellschafter, während die Tochterunternehmen das operative Geschäft bestreiten.

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