Work-Life-Balance

Work-Life-Balance

Work-Life-BalanceAusgehend von der Sicht, dass das Berufsleben getrennt vom Privatleben ist, steht die Bezeichnung Work-Life-Balance für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen diesen Lebensbereichen. Die privaten Interessen – wie Familie, soziale Aktivitäten und Freizeit sowie die Anforderung der Arbeitswelt sind für eine gute Work-Life-Balance in Einklang zu bringen – eine Aufgabe die häufig schwer umzusetzen ist, denn heutzutage ermöglicht die Technologie eine ständige Erreichbarkeit. Zudem verändert sich die Bedeutung von Familie und erfüllenden Lebensplänen.

Zwei Aspekte werden häufig mit dem Begriff Work-Life-Balance assoziiert. Dies ist zum einen ein Zeitmangel, der zu Terminkonflikten führt. Zum anderen kann es das Gefühl der Überforderung sein, die unterschiedlichen Rollen – Angestellte, Vorgesetzte, Eltern, Freunde – zu erfüllen. Zum einen kann das Arbeitsleben mit dem Privatleben in Konflikt geraten:

  • Überstunden verhindern beispielsweise, bei einem Sportturnier des Kindes anwesend zu sein.

Umgekehrt können auch Anforderungen im Privatleben die Erfüllung von Aufgaben bei der Arbeit erschweren:

  • Eine Erkrankung des Kindes verhindert die Anwesenheit am Arbeitsplatz oder private Probleme erschweren eine Konzentration auf die Aufgaben am Arbeitsplatz.

Individuelle Work-Life-Balance

Der Begriff Work-Life-Balance kann für einzelne Personen etwas anderes bedeuten, beziehungsweise je nach Alter und Lebenssituation andere Schwerpunkte beinhalten. Erwerbstätige möchten Zeit mit Kindern und Familie verbringen oder pflegebedürftige Angehörige betreuen. Aber auch ein Ausgleich zum Beruf durch Sport und Freizeit kann im Vordergrund stehen, ebenso wie die Möglichkeiten für soziales, kulturelles oder politisches Engagement.

Deutliche Unterschiede in der Einstellung zur Work-Life-Balance wurden zwischen der Baby-Boomer-Generation, der Generation X und der Generation Y beobachtet. Für Baby-Boomer stellt es einen Balanceakt zwischen Familie und Beruf dar. Die Generation X legt Wert auf wechselnde Phasen von Erwerbstätigkeit und Kindererziehung beziehungsweise Freizeit, während die Generation Y weniger Wert auf eine strikte Trennung der Lebensbereiche legt, sondern sich vor allem eine sinnvolle Nutzung der eigenen Zeit wünscht.

Steigende Arbeitsanforderungen

Im Arbeitsleben werden zunehmend mehr Eigenverantwortung, Flexibilität, Kooperations- und Selbstmanagementfähigkeiten erforderlich. Durch die Globalisierung steigt die internationale Konkurrenz. Viele Beschäftigte leisten regelmäßig Überstunden. Zudem werden unsichere Beschäftigungsverhältnisse in Form von Zeitarbeit oder befristeten Anstellungen immer häufiger genutzt. Auch die ständige Erreichbarkeit stellt ein Problem dar. Manche Erwerbstätige sind auch während ihrer Freizeit für den Arbeitgeber ansprechbar, sodass es ihnen schwer fällt abzuschalten und sich beispielsweise ihren Freizeitaktivitäten zu widmen.

Steigende familienbezogene Anforderungen

In der Familie sind immer häufiger beide Partner erwerbstätig, sodass nicht mehr ein Elternteil sich komplett um die Familie und Kindererziehung kümmern kann. Daneben stehen viele alleinerziehende Eltern vor der Aufgabe beide Rollenanforderungen zu erfüllen. Hinzu kommt bei manchen Familien noch die Pflege und Betreuung der eigenen Eltern. Wird gleichzeitig ein hoher Anspruch an die eigene Lebensführung mit einem entsprechenden Wohlstand gestellt, erfordert dies einen Job, der hohe Flexibilität und viel Engagement verlangt.

Work-Life-Balance-Maßnahmen in Unternehmen

Auch für die Personalarbeit in Unternehmen besitzt das Thema Work-Life-Balance Bedeutung. Denn eine unausgewogene Lebenssituation beeinflusst die Leistungsfähigkeit und Kreativität eines Mitarbeiters. Präventive Maßnahmen wie Kurse zum Selbstmanagement, sportlicher Ausgleich und autogenes Training zur Stressbewältigung und -vermeidung wirken sich nachhaltig auf die Personalarbeit aus. Eine Ausrichtung auf Work-Life-Balance und eine familienfreundliche Organisation kann einen Wettbewerbsvorteil für ein Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt darstellen. Sie erhöht die Attraktivität des Arbeitgebers und bindet die Beschäftigten stärker an das Unternehmen. So kann die Personalgewinnung unterstützt, die Mitarbeitermotivation gefördert und die Mitarbeiterfluktuation verringert werden.

Eine Schlüsselposition zur Verbesserung der Work-Life-Balance im Unternehmen stellen Führungskräfte dar. Sie gehören zum einen zur Gruppe der gefährdeten Personen und können andererseits durch ihr Führungsverhalten großen Einfluss auf die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter haben. Sie erleichtern ihren Mitarbeitern Angebote des Unternehmens anzunehmen, indem sie sich für die eigene Work-Life-Balance und die der Mitarbeiter einsetzen. Außerdem verteilen Führungskräfte die Ressourcen ihrer Mitarbeiter. Die Möglichkeit zusätzliche Tätigkeiten oder Projekte mit entsprechender Begründung abzulehnen, ist sowohl von den Kompetenzen der Führungskraft abhängig als auch von der Unternehmenskultur.

 

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